"Frisch gesägt" fühlt sich am besten an

"Frisch gesägt" fühlt sich am besten an

"Frisch gesägt" fühlt sich am besten an

Marlon stiefelt durch den tiefen Matsch, den der Kran im kleinen Garten der Gruppe Noah hinterlassen hat. An der Fassade des Gebäudes ist eine nagelneue Feuertreppe angebracht. Über sie kommt man jetzt ganz schnell direkt in den Garten. "Auch wenn es nicht brennt," sagt Marlon. Bis darunter wieder Rasen ist, dauert es jetzt allerdings etwas.

Marlon, 11, lebt seit einem Jahr auf Gruppe Noah. Am Wochenende und in den Ferien ist er bei seinen Eltern. „Direkt dahinter, im ersten Stock, ist mein Zimmer,“ erzählt er. Es sei zwar etwas kleiner, als das der Anderen, aber das störe ihn nicht, er sei ohnehin lieber beim Sport oder draußen. Und die Playstation stehe ja eh im Freizeitbereich. Seine freie Zeit verbringt er gerne im Garten der Gruppe.

Wie zu den meisten Gruppen bei Maria im Walde gehört auch zu „Noah“ ein kleiner eingezäunter Bereich, in dem die Kinder und Jugendlichen der Gruppe unter sich sein können und ihn nach ihren Vorstellungen gestalten.

Ganz vorne am Zaun stehen zwei Masten. An dem kleineren hängt eine ausgeblichene, zerfranste Fahne. "Schade, jetzt weht grad kein Wind - das ist unsere Gruppenfahne." Marlon lacht: "Naja, die von Gruppe Theresia sieht noch zerrupfter aus!" An dem großen Mast daneben sind jede Menge kleine Wegweiser angebracht: `Ägypten 3.272km´, `Finnland 1.845km´ oder sogar `China 7.800km´ "Das hier," sagt Marlon, "das habe ich gemacht: 'EDEKA 1,8km´"

Im hinteren Teil des Gartens gibt es ein großes Beet. „Aber da wächst grad nix – logisch, ist ja Winter,“ sagt Marlon. Sonst gibt es hier noch einen Geräteschuppen und einen überdachten Abstellplatz in dem etwa 20 Fahrräder stehen. Warum das so viele sind, weiß Marlon auch nicht so genau – auf der Gruppe leben nicht mal halb so viele Kinder. „Da sind wohl mal ein paar übriggeblieben.“

Marlons neuestes Projekt sind drei Sitzbänke, die er zusammen mit seinem Betreuer gebaut hat. Über zwei winkelförmige Betonelemente spannen sich mehrere Dachlatten, die einen sehr stabilen Eindruck machen. „Du kannst Dich da ruhig drauf setzen, das hält auch mehrere Erwachsene aus,“ sagt Marlon nicht ohne Stolz.

„Das schwierigste war, die Steine mit dem Holz zu verbinden – da kann man halt nicht einfach so reinschrauben, soviel ist klar. Darum mussten wir da bohren, und dann Dübel nehmen. Hat aber alles gut geklappt.“ Jetzt stehen die fertigen Bänke rings um die große Feuerschale im Zentrum des Gartens und warten darauf, dass die Gartensaison beginnt. Vielleicht bekommen sie noch etwas Holzschutzfarbe spendiert.

Hinter dem Schuppen ist extra viel Holz aufgeschichtet. Es kommt direkt aus dem umliegenden Wald, und ist bei Forstarbeiten übriggeblieben. Marlon erklärt, woran man erkennen kann, ob es Laub- oder Nadelholz ist. Er grinst: „Fühl mal da drüber – frisch gesägt fühlt sich echt am besten an! Das machen wir hier auch selber – zum Grillen und Feuer machen. Und natürlich kommen auch andere Kinder mal zu Besuch, wenn es wieder warm ist!“

Und bis dahin wächst wohl auch endlich wieder was im Gemüsebeet.

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